Menschlichkeit in Zeiten der Hexenjagd
- marco9597
- 10. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Gaza. Ukraine. Jetzt die USA.
Nationalgardisten in den Straßen.
Einwanderer, festgenommen in Supermärkten – oder vor Behörden, an denen sie legal Teil der Gesellschaft werden wollten.
Eine Jagd beginnt – auf Körper, auf Würde, auf Hoffnung.
Und dann:
Greta Thunberg auf einem Segelschiff vor Gaza.
Gemeinsam mit einer Gruppe Aktivisten wollte sie Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen.
Ein stiller humanitärer Akt – abgefangen von der israelischen Marine.
Doch das Bild bleibt:
Ein Mensch, verletzlich und klar, an einem Ort, an dem Menschlichkeit unerwünscht ist.
Dieses Bild steht für mehr.
Für den Mut, aufzutauchen.
Für die Weigerung, mit der Welt zu funktionieren, wenn die Welt beginnt, sich selbst zu verlieren.
Was heute geschieht, wird Schule machen.
Rechte populistische Kräfte in Europa beobachten genau.
Sie bieten einfache Antworten auf komplexe Realitäten:
Abschottung statt Auseinandersetzung, Härte statt Haltung.
Und sie wissen:
Wer Angst hat, greift nach der Faust, nicht nach der offenen Hand.
Was in den USA beginnt – die Militarisierung der Innenpolitik, die Jagd auf Einwanderer, das Zerschlagen von Mitgefühl – ist kein Einzelfall.
Es ist ein Signal. Auch an Europa.Auch an uns.
Wer heute Mitgefühl zeigt, macht sich angreifbar.
Wer Fragen stellt, stört den reibungslosen Ablauf.
Verletzlichkeit gilt wieder als Schwäche.
Geforderte Härte wird zur neuen Währung – besonders für jene, die Verantwortung tragen.
Viele, die führen, wissen nicht mehr, wie sie auf diese Härte reagieren sollen.
Mitspielen?
Aushalten?
Dagegenhalten?
In der Stille wächst oft eine Unsicherheit, die kaum jemand zeigen darf.
Genau dort beginnt meine Arbeit.
Ich begleite.
Höre zu.
Schaffe Räume, in denen Menschlichkeit wieder möglich wird – auch mitten im Sturm.
Nicht, um weich zu machen.
Sondern um inneren Halt zu stärken.
Denn wer sich selbst wieder spürt, verliert sich nicht im Getöse der Welt.



